Der Pflegegrad 3 ist einer der häufigsten Pflegegrade in Deutschland. Er wird Personen zugewiesen, die eine schwere Beeinträchtigung der Selbstständigkeit aufweisen und regelmäßig auf Unterstützung angewiesen sind. In diesem Artikel erfahren Sie, wer Anspruch auf Pflegegrad 3 hat, welche Leistungen im Jahr 2025 zur Verfügung stehen und wie hoch das Pflegegeld ausfällt.
Was bedeutet Pflegegrad 3?
Pflegegrad 3 steht für eine schwere Beeinträchtigung der Selbstständigkeit oder der Fähigkeiten. Das betrifft Menschen, die nicht mehr ohne Hilfe leben können – sei es durch körperliche Einschränkungen, Demenz oder chronische Krankheiten.
Typische Situationen:
- Tägliche Hilfe beim Waschen, Anziehen, Toilettengang
- Probleme bei der Orientierung (z. B. bei Demenz)
- Starke Mobilitätseinschränkungen
Wie erhält man Pflegegrad 3?
Die Einstufung erfolgt durch den Medizinischen Dienst (MDK) bei gesetzlich Versicherten oder Medicproof bei Privatversicherten. Ein Gutachter bewertet sechs Module (Mobilität, kognitive Fähigkeiten, Selbstversorgung etc.) anhand eines Punktesystems.
Punktebereich:
Für Pflegegrad 3 sind 47,5 bis unter 70 Punkte erforderlich.
Pflegegeld bei Pflegegrad 3 (2025)
Im Jahr 2025 beträgt das monatliche Pflegegeld für Pflegegrad 3:
- 573 € bei häuslicher Pflege durch Angehörige
- 1.431 € als Pflegesachleistung bei Pflege durch einen ambulanten Dienst
Zusätzlich erhalten Betroffene:
- 125 € Entlastungsbetrag
- 40 € monatlich für Pflegehilfsmittel
- bis zu 4.000 € für wohnumfeldverbessernde Maßnahmen
Welche weiteren Leistungen gibt es?
- Verhinderungspflege: 1.612 € pro Jahr
- Kurzzeitpflege: ebenfalls 1.774 € jährlich
- Tages- und Nachtpflege: kombinierbar mit Sachleistungen
Was ist mit stationärer Pflege?
Für die vollstationäre Pflege gibt es bei Pflegegrad 3 ebenfalls Zuschüsse:
- Pflegeheim-Zuschuss: rund 1.262 € pro Monat
- Abhängig vom Heimplatz und Zusatzleistungen
Wie lange gilt Pflegegrad 3?
Einmal bewilligt, gilt der Pflegegrad so lange, wie der Pflegebedarf vorhanden ist. Bei Verbesserung oder Verschlechterung kann ein Höherstufungs- oder Herabstufungsantrag gestellt werden.
Pflegegrad 3 beantragen – so geht’s
Der Antrag erfolgt bei der Pflegekasse. Danach organisiert die Kasse einen Begutachtungstermin mit dem MDK oder Medicproof. Der Bescheid kommt meist innerhalb von 4 Wochen.
Dokumentation ist alles:
Ein Pflegetagebuch und ärztliche Berichte können die Chancen auf eine faire Einstufung verbessern.
Fazit: Pflegegrad 3 bringt wichtige Unterstützung
Mit Pflegegrad 3 stehen Betroffenen und Angehörigen umfassende Leistungen zu – vom Pflegegeld über Hilfsmittel bis zur Verhinderungspflege. Wichtig ist, dass der Antrag gut vorbereitet ist und Veränderungen im Gesundheitszustand dokumentiert werden.
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